TALKING POINT auf IBI
Unsere Industrie und der „Grüne Deal“Die EU-Kommission hat erkannt, daß Europas Meere, Ozeane und Umwelt eine Quelle natürlichen und wirtschaftlichen Wohlstands für Europa sind. Damit diese auch in Zukunft nicht versiegt, soll sie bewahrt und geschützt werden.
Der sogenannte europäische „Grüne Deal“ wurde dieses Jahr ausgerufen und soll die EU zum ersten klimaneutralen Kontinent machen – vor allem mit Hilfe sauberer Energiequellen und umweltfreundlicher Technologien.
Durch ein ganzes Bündel an Maßnahmen will die EU die Gesundheit und Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger erhöhen, Umweltprobleme angehen und Treibhausgasemissionen verringern.
Im Sinne einer Senkung der Netto-Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 % gegenüber 1990 hat die EU-Kommission konkrete Vorschläge für eine neue Klima-, Energie-, Verkehrs- und Steuerpolitik vorgelegt – ein ambitioniertes Ziel!
Hat das auch Einfluß auf unsere Industrie? Ja, mit absoluter Sicherheit!
Ein soeben von einem, von der Kommission beauftragten, Konsortium eingereichte Untersuchungsbericht (leider nur in englischer Sprache) hinsichtlich einer möglichen Verbesserung der Wassersportdirektive, rät der EU zu einigen Maßnahmen, die durchaus im Rahmen des Grünen Deals zu sehen sind. Sollten diese durch die Kommission in Form einer neuen RCD umgesetzt werden, was grundsätzlich zu erwarten ist, dann bedeutet dies neben anderen Änderungen vor allem die Reduzierung von Abgasen der Antriebsmotoren unserer Wasserfahrzeuge.
Die Industrie hat sicherlich in den letzten Jahren viel getan, um die Abgase deutlich zu senken und ist bemüht, sie noch weiter zu senken. Die Anforderungen der nächsten Direktive mögen dann immer noch zu erfüllen sein. Allerdings ist damit das Ende der Fahnenstange erreicht und eine weitere Optimierung der herkömmlichen Motorentechnik ist kaum noch möglich.
Wie geht’s dann weiter? Keine Verbrennungsmotoren mehr oder nur noch welche, die alternativen Brennstoffen befeuert werden? Brennstoffzellen? Reine Elektroantirebe? Vieles ist in Entwicklung und das ist gut so.
Wir zertifizieren heute Fahrzeuge, die mit weit mehr als tausend Kilowatt aus Verbrennungsmotoren angetrieben werden. Es gibt Außenborder mit mehr als 500 Kilowatt! Wird es die so noch in Zukunft geben? Langfristig wohl kaum. Fahrzeuge, die heute noch produziert werden, werden schnell zu Dinosauriern werden. Ein radikaler Umbruch steht uns bereits mittelfristig ins Haus. Wer den Schuß des Jahres nicht gehört hat, wird mit seinen alten Konzepten Schiffbruch erleiden. Es ist allerhöchste Zeit bereits jetzt über grundlegend neue Konzepte nachzudenken. 2030 ist nicht weit entfernt! Packen wir es an!
Die gute Nachricht ist: Es gibt schon ganz lange emissionsfreie Segelfahrzeuge!